Stellenanzeigen richtig lesen
Tatsächlich steht in Stellenanzeigen jede Menge zwischen den Zeilen. Man muss nur wissen, wie das zu deuten ist. Auf die folgenden Indizien sollten Sie achten:
Der Anzeigentext: Ein seriöses Stellenangebot beschreibt vor allem, was ein Bewerber können muss – die sogenannten Muss-Qualifikation. Wer diese Kompetenzen nicht mitbringt, braucht sich gar nicht zu bewerben. Darüber hinaus enthalten solche Offerten aber auch Kann-Qualifikationen. Die sind oft im Konjunktiv formuliert. Die sollten Sie ebenfalls besitzen. Denn Ihre Chancen steigen mit jedem Haken auf dieser Liste. Darüber hinaus sollten Sie auf versteckte Hinweise achten: Ein Unternehmen, das "Belastbarkeit" erwartet, obwohl das eigentlich selbstverständlich ist, bietet vermutlich ein raues Klima. Ein allzu steifer Text spricht eher für einen straff geführten, bürokratischen Laden und ein "hohes Maß an Eigenverantwortung" für einen latent chaotischen Haufen.
Der Phrasen-Faktor: Misstrauisch sollten Sie bei Anzeigen werden, die Großes versprechen - zum Beispiel einen schmucken Titel und das große Geld in wenigen Wochen. Solche Anzeigen sind meist Lockvogelangebote und eine Mogelpackung. Meist bleiben solche Offerten vage, versprechen lediglich "interessante Aufgaben", "reizvolle Inhalte" bei "überdurchschnittlicher Bezahlung" und "sofortigem Jobantritt". Gänzlich aussortieren sollten Sie solche Stellenanzeigen, wenn man von Ihnen extraordinäre Qualifikationen verlangt, wie "ein ansprechendes Äußeres" oder "ungebunden" zu sein. Sparen Sie sich die Mühe, sich dort zu bewerben.
Die enthaltenen Fotos: Grafiken und Bilder in Stellenanzeigen sind selten. Die Hauptabsicht dabei ist aber natürlich aufzufallen und aus der Menge der anderen Stellenanzeigen hervorzustechen. Darüber hinaus ist das Motiv interessant: Ein Standard-Stockfoto? Simple Effekthascherei, die dem knochigen Anzeigentext etwas mehr Emotion geben soll? All das spricht nicht unbedingt für den Arbeitgeber. Interessant wird es bei realen (kaum gestellten) Bildern aus dem Unternehmen. Das könnte auf großes Selbstbewusstsein und eine offene Firmenkultur hindeuten.
Das Absenderfeld: Eine seriöse Stellenanzeige enthält immer eine nachprüfbare, transparente (E-Mail-)Adresse, wo Sie sich bewerben können. Nicht immer muss der Name des Ansprechpartners genannt werden, darauf verzichten Unternehmen in der Regel, wenn sie viele Bewerber erwarten. Um anonyme Handy-Nummern oder E-Mail-Adressen, die auf @gmail.com, @yahoo.de & Co. enden sollten Sie indes einen Bogen machen. Dahinter stecken entweder Datensammler oder obskure Unternehmen.